Home Is Where the Droids Are
Home Is Where the Droids Are beschäftigt sich mit der wachsenden Menge an autonomen Objekten, die uns umgeben und die zunehmend ein Teil unserer alltäglichen Versorgung sind.
Wie können Bürger zukünftig in dieser kinetischen Welt eines On-Demand-Lebens ihre Bedürfnisse nach Wohnen, Ernährung und Unterhaltung befriedigen? Das Haus der Zukunft muss nicht mehr notwendig ein einziger, feststehender Ort sein, sondern ist vielmehr eine Konstellation von Dienstleistungen um seine Bewohner herum. Es passt sich der menschlichen Choreografie des Lebens und deren Symbiose mit dem tanzenden Schwarm neuer, autonomer Maschinen an.
Das Projekt arbeitet mit den spielerischen und grafischen Elementen der Tanznotation, mit Raumkapseln und Drohnenschwärmen sowie spekulativen zukünftigen Formen von Nahrung, Schlaf und Unterhaltung und schafft so eine Welt, in der wir leben, lieben und wachsen. Über das Architektonische und Räumliche, das Ökonomische und Politische hinaus untersucht das Projekt Themen wie gemeinschaftlichen Besitz, dienstleistungsbasiertes Leben oder Selbsteigentum von Gegenständen. Im Zuge wachsender Autonomie von Dingen beleuchtet das Projekt eine neue Heteronomie von Räumen.
CERTAIN MEASURES (DE, US) ist ein hypothesengetriebenes Büro für Gestaltung, Strategie und Technologie. Es wurde von Tobias Nolte und Andrew Witt gegründet und hat Niederlassungen in Berlin und Boston. Certain Measures haben verschiedene Forschungsschwerpunkte. Unter anderem befassen sie sich mit dem Einfluss von maschinellem Sehen und autonomen Objekten auf die Gestaltung und Organisation von Raum. Sie arbeiten mit Partnern in Industrie und Forschung sowie für Kulturinstitutionen. Beide Gründer waren früher Direktoren bei Gehry Technologies in Paris, New York und Los Angeles. Arbeiten von Certain Measures wurden im Pariser Centre Pompidou, im Haus der Kulturen der Welt und dem Futurium in Berlin sowie im Angewandte Innovation Laboratory (AIL) in Wien ausgestellt. Certain Measures waren Finalisten des Zumtobel Group Award in den Kategorien Young Professionals und Applied Innovation. 2018 erwarb das Centre Pompidou die Installation „Mine the Scrap“ für seine Sammlung.
Der fertiggestellte Prototyp
Home Is Where the Droids Are erforscht die Verbreitung autonomer Objekte in privaten Haushalten. Stellen Sie sich eine nicht allzu ferne Zukunft vor, in der sich die Roboter an Vorlieben, die kulturellen Besonderheiten und den Komfort Ihres Wohnhauses angepasst und ihre glänzende, industrielle Politur gegen geblümte Vorhänge und weiße Fliesen, ihr Motorengeräusch gegen Besteckklappern und Gläserklirren eingetauscht haben. Wie sind sie hierhergekommen? Wer hat sie in unsere Häuser gelassen? Sind sie überhaupt gezähmt?
Das Projekt untersucht die Haushaltsroboter auf ihren potenziellen Nutzen, ihre dekorative Hülle, die Kameradschaft, die sie bieten können, und unsere zukünftigen Beziehungen zu ihnen. In einer spielerischen, spekulativen Szenerie imaginiert die raumgreifende Installation Home Is Where the Droids Are eine Realität, in der autonome Objekte uns – ähnlich wie Haustiere und Topfpflanzen – umgeben und sich in das häusliche Leben, die Konsumkultur und die Unbeständigkeit von Geschmäckern und Trends einschmiegen.
Im radialsystem wird eine Menagerie an Gegenständen präsentiert, die einen Einblick in einen Tag im Leben solcher Droiden bietet, die sich mit den Routinen und Gewohnheiten des Lebens in einem Haushalt vertraut machen.
Wir laden die Zuschauer ein, sich in den Anblick eines Wohnzimmers mit lebendiger Einrichtung zu versenken, und einen zweiten Blick auf unsere eigene, allgemein optimistische, manchmal feindselige – aber im Wesentlichen unerwiderte – Liebe zur Technik zu wagen.